Eine strategische Entscheidung im Kontext des Fachkräftemangels
In der heutigen, von Fachkräftemangel geprägten Arbeitswelt stehen Unternehmen vor der Herausforderung, die Leistung ihrer Mitarbeitenden zu maximieren. Besonders die Frage, ob Low Performer im Unternehmen gehalten oder entlassen werden sollten, stellt eine kritische Entscheidung dar. In diesem Artikel beleuchten wir die Vor- und Nachteile beider Ansätze und geben Empfehlungen, wie Unternehmen in diesem Kontext strategisch handeln können.
Die Situation der Low Performer
Low Performer sind Mitarbeitende, die nicht die erwartete Leistung erbringen. Dies kann auf verschiedene Faktoren zurückzuführen sein, wie fehlende Motivation, unzureichende Fähigkeiten oder persönliche Umstände. Laut einer Studie von Gallup aus dem Jahr 2023 geben 71% der Führungskräfte an, dass sie Schwierigkeiten haben, Low Performer in leistungsstarke Mitarbeiter zu verwandeln.
Die Entscheidung, ob man in Low Performer investieren oder sie ziehen lassen sollte, ist komplex. Auf der einen Seite kann das Beibehalten von Low Performern das Team belasten und die Motivation der leistungsstarken Mitarbeiter beeinträchtigen. Auf der anderen Seite ist der Fachkräftemangel ein drängendes Problem, das es notwendig macht, Talente zu fördern und weiterzuentwickeln.
Argumente für das Investieren in Low Performer
- Talententwicklung: Investitionen in die Weiterbildung und Entwicklung von Low Performern können ihnen helfen, ihre Fähigkeiten zu verbessern. Eine Studie von LinkedIn zeigt, dass 94% der Mitarbeiter länger im Unternehmen bleiben würden, wenn in ihre Weiterbildung investiert wird. Dies kann insbesondere in Zeiten des Fachkräftemangels entscheidend sein.
- Unternehmenskultur: Ein Unternehmen, das in alle Mitarbeiter investiert, fördert eine Kultur der Inklusion und Unterstützung. Dies kann die Loyalität und das Engagement der Mitarbeiter erhöhen. Laut einer Umfrage von Deloitte geben 87% der Mitarbeiter an, dass sie sich in einem unterstützenden Umfeld wohler fühlen.
- Potenzial erkennen: Oftmals zeigt sich erst durch gezielte Schulungsmaßnahmen und Feedback, dass Low Performer ungenutztes Potenzial haben. Eine Investition in die Entwicklung kann dazu führen, dass diese Mitarbeiter zu wertvollen Teammitgliedern werden.
Argumente für das Entlassen von Low Performern
- Teamdynamik: Low Performer können die Teamdynamik negativ beeinflussen. Ein leistungsstarkes Team benötigt motivierte und engagierte Mitglieder, um erfolgreich zu sein. Laut einer Umfrage von McKinsey glauben 60% der Führungskräfte, dass Low Performer die Produktivität des gesamten Teams beeinträchtigen.
- Ressourcenumverteilung: Wenn Unternehmen Low Performer entlassen, können sie Ressourcen und Zeit auf die Entwicklung von Hochperformern konzentrieren. Dies kann die Gesamtleistung des Unternehmens steigern und eine Kultur der Leistungsorientierung fördern.
- Fachkräftemangel als Chance: In Anbetracht des Fachkräftemangels kann es sinnvoll sein, neue Talente zu gewinnen, die besser zur Unternehmenskultur und den Leistungsanforderungen passen. Neue Mitarbeitende können frische Perspektiven und Ideen mitbringen, die das Unternehmen voranbringen.
Empfehlungen für Unternehmensleiter und Personalleiter
Die Entscheidung, ob in Low Performer investiert oder sie entlassen werden sollen, sollte nicht leichtfertig getroffen werden. Hier sind einige Empfehlungen:
- Einzelfallanalyse: Führen Sie eine gründliche Analyse der Leistung und der Gründe für die geringe Leistung durch. Oft gibt es spezifische Faktoren, die behoben werden können.
- Gezielte Entwicklungsprogramme: Bieten Sie gezielte Schulungs- und Entwicklungsprogramme an, um Low Performern zu helfen, ihre Fähigkeiten zu verbessern. Setzen Sie klare Leistungsziele und Feedback-Mechanismen, um den Fortschritt zu messen.
- Regelmäßige Überprüfung: Überprüfen Sie regelmäßig die Leistung der Mitarbeiter und die Wirksamkeit der Entwicklungsmaßnahmen. Stellen Sie sicher, dass Low Performer die Unterstützung erhalten, die sie benötigen, um sich zu verbessern.
- Kulturelle Integration: Fördern Sie eine Unternehmenskultur, die auf Unterstützung und Entwicklung abzielt, während Sie gleichzeitig die Bedeutung von Leistung und Engagement betonen.
Fazit:
Die Entscheidung, Low Performer zu halten oder zu entlassen, ist eine strategische Herausforderung, die sorgfältige Überlegungen erfordert. In Zeiten des Fachkräftemangels kann das Investieren in die Entwicklung von Low Performern eine sinnvolle Option sein, um bestehendes Potenzial zu fördern und eine inklusive Unternehmenskultur zu schaffen. Gleichzeitig müssen Unternehmensleiter und Personalleiter die Teamdynamik und die allgemeine Leistung im Auge behalten. Eine ausgewogene Strategie, die sowohl Entwicklung als auch Leistungsorientierung berücksichtigt, kann dazu beitragen, die besten Ergebnisse für das Unternehmen und seine Mitarbeiter zu erzielen.